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Sorry Gilberto

am Sa, 16. September 2023 um 20:00 Uhr

Sorry Gilberto
Sorry Gilberto erinnern ein wenig an diese amerikanischen Indie-Bands, bei denen man das Gefühl hat, dass sie uns schon immer begleiten, die ihre eigene Geschichte immer weiterschreiben, und damit unsere Leben spiegeln und sie manchmal auch in etwas Entrückt-Verwunschenes zurückverwandeln.
They came a long way… Nach 14 Jahren erfolgreichen Bestehens und diverser Ausflüge in andere Projekte/Kollaborationen zeigen Sorry Gilberto, dass sich ihr Spektrum auf ihrem neuen Album „Psychaoctive Ghosts“ immens erweitert hat und dass sie Größe zulassen können, ohne an Charme zu verlieren. Und Größe hat es auch, sich einfach sechs Jahre Zeit für das neue Album zu nehmen, wenn die Geschichten halt so lange brauchen um zu reifen.
Das Ergebnis ist ein teilweise Sixties inspirierter Singer/Songwriter Folk-Pop, der manchmal an Ennio Morricone erinnert, wie im cinematographischen Duett „Bird (on my shoulder)“, der aber auch treibend nach French-Pop à la Gainsbourg klingen kann wie in „The Beach“ mit seinen spitzen Gitarren und Beatcombo-Drums. Oder aber er verlässt dieses Formula einfach und erhebt sich majestätisch dröhnend und repetitiv wie in „Black Leather Jacket“.Auch andere Jahrzehnte haben sich Sorry Gilberto auf „Psychoactive Ghosts“ mühelos anverwandelt. Die Achtziger winken im dunklen und stoisch-eleganten „Animals In The Night“ mit Chorus-Gitarren und glamourös-distanziertem Gesang. Und vielleicht denkt jemand bei „These Walls“ an verwaschene Independent-Videos auf MTV in den neunziger Jahren.
Diese Opulenz geht hier aber nicht auf Kosten der Texte, die weiterhin den Kern der Songs bilden, auch wenn die Musik nun gleichwertig ihre Kraft entfalten darf. Und da wird deutlich, dass neben all den psychedelischen Momenten – den leicht halluzinatorischen, irrlichternden – auch noch etwas anderes, viel Konkreteres verhandelt wird: Das Verschwinden des Abenteuers, das Verschwinden des Driftens und des bohèmistischen Lebens aus den Städten, zugunsten eines warenförmigen Unterhaltungsangebots für Menschen mit Geld und Freizeit – „cause things have changed on easy street / as you might have heard before“ (Easy Street).
Presseauszüge zur neuen Platte „Psychoactive Ghosts”
Frankfurter Rundschau vom 22.07.2022
„Mit „Psychoactive Ghosts“ macht das Duo nicht nur einen Schritt, es macht einen Sprung. Einen so geschlossenen Klang hatten Sorry Gilberto noch nie. (…) Zuerst wirkt die Musik, und dann sickern nach und nach die Texte ins Bewusstsein. Das Album ist wunderschöne Sommermusik.“ (Jens Buchholz)
Junge Welt vom 08.08.2022
„Die personellen und instrumentalen Erweiterungen tun Sorry Gilberto gut, ihr Zweierkonzept ist offen. Songs wie »The Beach«, der Titeltrack oder das sanfte und doch deutlich gentrifizierungskritische »Easy Street« werden von nostalgischen Sixties-Vibes getragen, der Sechseinhalbminüter »Black Leather Jacket« baut sich mit minimalistisch-suggestiven Riffs und Wowwowwow-Gesang zum düsteren Epos auf, ohne in Schwere zu versinken. Das ist Sorry Gilbertos Superpower: trotz Hang zur intensiven Nachdenklichkeit stets die Schönheit des Augenblicks wertzuschätzen. (…) Sie könnten über fast alles singen. Dass Sorry Gilberto das auch tun, ist ein großes Glück.“ (Christina Mohr)
Sounds & Books vom 28.07.2022
„Und was sind das für zehn wunderschöne, weitestgehend dem Songwriter-Folk-Pop zuzuordnenden neuen Songs, die Sorry Gilberto komponiert haben. Es geht schon mal sehr fluffig und melancholisch im Jingle-Jangle-Westcoast-Pop von „I’m Not Sorry“ los. Anne von Keller und Jakob Dobers beginnen gemeinsam mit den Zeilen „Lets’s go backwards through the sand / Let’s walk the shoreline ´til it ends“, und man möchte ihren Fußstapfen im Küstensand sofort bis zum Ende folgen, so einladend sind die filigranen Melodien dieses Albums. (…)Dieses Album zu hören bereitet große Freude.“ (Gérard Otremba)
Links:
Videos:
Bird (on my shoulder): https://youtu.be/q5iajsfl7hM
Black Leather Jacket: https://youtu.be/45lQynhtspQ
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